Türkranz und Tischgebet in der Tages- und Nachtpflege

Am 19. Oktober startete in der Tages- und Nachtpflege der Diakonie Güstrow die Erntedankwoche, in der es noch bunter wurde als gewohnt. Die zehn Stammgäste hatten sich schon länger gewünscht, dass mal wieder der kirchliche Gedanke Einzug in ihr zweites zu Hause hält – und das am besten noch vor Weihnachten. Da Pflegedienstleiterin Theresa König es sich zum Beruf gemacht hat, auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Gäste einzugehen, schmiedete sie gemeinsam mit ihrem Team den Plan der Erntedankwoche. „Ich halte es immer noch für eine wunderbare Idee, mal wieder zu zeigen, wie dankbar man ist für das tolle Essen, das man bekommt.“ So beginnt in dieser Woche jedes gemeinsame Essen mit einem erwürfelten Tischgebet.

„Alle Rezepte haben wir uns gemeinsam mit den Tagesgästen überlegt. Steckrübeneintopf war ein großer Wunsch der Pflegebedürftigen“, so Theresa König. Das Gemüse wird gemeinsam am Tisch geschält, so wie auch die frischen Gartenäpfel, die noch in einem warmen Apfelkuchen verschwinden. Auch Kürbissuppe und Soljanka werden frisch zubereitet und deshalb besonders genossen. Außer von einem Tagesgast, der lieber Süßes mag. „Er hat eine Abneigung gegen Kartoffeln und bekommt von uns immer eine Alternative angeboten wie Hefeklöße, Milchreis oder Eierkuchen“, weiß Theresa König.

Doch nicht nur das Essen wird in der besonderen Herbstwoche noch achtsamer wahrgenommen. Gemeinsames Basteln und Spaziergänge mit kuscheligen Decken für die Rollstuhlfahrer durch das raschelnde Laub geben dem Alltag eine erfrischende Leichtigkeit. Mit einer Andacht und einem Gang ins Kino werden die Tage zu Erlebnissen gemacht und die selbst entworfenen Gestecke werden freudestrahlend mit nach Hause genommen. So denken die Tagesgäste auch zu Hause noch an diese außergewöhnliche Zeit und vielleicht auch wieder einmal mehr an das, wofür sie dankbar sind.