Katja Voeske ist Recruiterin bei der Diakonie Güstrow, einem Unternehmen mit 1.100 Mitarbeitern in 30 Einrichtungen im mittleren Mecklenburg – Tendenz steigend. Was es mit dem monatlich stattfindenden Bewerbertag auf sich hat und wie Corona die Arbeit verändert, erklärt sie in einem Interview.
Diakonie: Warum gibt es den Bewerbertag?
Katja Voeske: Wir bekommen am Tag mehrere Bewerbungen von Fachkräften und Quereinsteigern, zum Beispiel für die Bereiche Pflege, Verkauf, Reinigung und Fahrdienst. Einige Bewerbungen sind leider nicht für die ausgeschriebenen Stellen qualifiziert oder wir suchen gerade niemanden in dem Bereich, für den sich beworben wurde. Als wachsender sozialer Dienstleister sind wir immer auf der Suche nach neuen Mitarbeitern und Auszubildenden. Deshalb laden wir die Bewerber zu uns ein, um zu schauen, ob wir sie vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt, an einem anderen Einsatzort oder in einem anderen Tätigkeitsbereich einsetzen können.
Diakonie: Wie läuft das Kennlerngespräch ab und was erwartet die Bewerber im Anschluss?
Katja Voeske: Einmal im Monat laden wir Interessierte zu uns ein. Das heißt, an diesem Tag finden mehrere Kennlerngespräche mit Bewerbern nacheinander statt. So kann geklärt werden, was sich der Bewerber vorstellt, zum Beispiel an Wochenstunden oder Tätigkeitsbereichen. Ich mache mir dabei Notizen in unserem Bewerbermanagementsystem, auf die später noch einmal alle wesentlichen Fachbereiche Zugriff haben. Wenn der Bewerber den Fachbereich überzeugen konnte, nehme ich den Bewerber – sofern er das auch möchte - anschließend in unseren Bewerberpool auf. Dort schaue ich gemeinsam mit Fachbereichs- und Personalverantwortlichen als erstes nach geeigneten Kandidaten, wenn wir eine Stelle neu besetzen wollen.
Diakonie: Wie nehmen die Bewerber diese Chance auf?
Katja Voeske: Für die meisten ist der Bewerbertag sehr hilfreich, um sich einen Überblick über den umfangreichen Aufbau der Diakonie Güstrow und deren Tochtergesellschaften zu machen. Viele wissen gar nicht, in welchen Bereichen sie bei uns überall arbeiten könnten und wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten sind.
Diakonie: Was hat sich seit Corona geändert?
Katja Voeske: Im ersten Lockdown mussten wir die Bewerbertage leider ausfallen lassen. Jetzt, im Lockdown Light, führen wir den Bewerbertag in kleineren Runden durch. Die Gespräche finden, ähnlich wie die Bewerbungsgespräche, nach telefonischer Rücksprache oder per WhatsApp nur mit Termin statt. Außerdem achten wir darauf, dass der Abstand von 1,5 Metern gewahrt ist. Natürlich wird auch regelmäßig gelüftet und die Flächen und Hände desinfiziert. Außerdem prüfen wir gerade die Möglichkeit für Video-Interviews für Bewerber, die gerne darauf zurückgreifen würden.