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Menschen mit Behinderungen wollen Teil haben

08.12.08 Allgemein

a Mehr als 170 Teilnehmer aus ganz Mecklenburg-Vorpommern sowie Hamburg, Schleswig-Holstein und Berlin waren der Einladung ins Güstrower Bürgerhaus gefolgt, um über die Möglichkeiten für die gleichberechtigte Teilnahme von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben zu diskutieren.

Den Auftakt bildeten Fachvorträge. Prof. Dr. Ingmar Steinhart (Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald) referierte über den Aufbruch der Behindertenhilfe. Er betonte den Wandel von einem Leben in Heimeinrichtungen zu einem Leben in den Gemeinden und Stadtteilen. Prof. Dr. Georg Theunissen (Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg) sprach ebenfalls über den derzeitigen Umbruch der Behindertenarbeit. Der neuen Fachlichkeit in der Behindertenhilfe widmete sich Dr. Gudrun Wansing (Technische Universität Dortmund). Am Beispiel der Evangelischen Stiftung Alsterdorf in Hamburg zeigte Vorstandsreferent Theodorus Maas, wie sich der Wandel von der Heimbetreuung zum Leben im Ort vollzieht.

In den anschließenden Workshops diskutierten die Teilnehmer, wie das fachlich-theoretische Wissen in die Praxis umgesetzt werden kann. „Die neuen Konzepte der Behindertenhilfe beinhalten eine vielfache Herausforderung für verschiedenste Gruppierungen: für Menschen mit Behinderungen, ihre Angehörigen, das Gemeinwesen und die Politik, die Kirche und die Anbieter von Dienstleistungen. Wesentlich erscheint bei diesem Gesamtprozess, dass niemand aus dem aktuellen Hilfesystem „vergessen“ wird oder gar zu Schaden kommt“, betonte Andreas Zobel, Organisator des Fachtages und Bereichsleiter der Behindertenhilfe des Diakonievereins Güstrow e.V. „Wir sind alle miteinander aufgefordert, der Grundidee der uneingeschränkten gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu folgen. Menschen mit Behinderung sind Bürgerinnen und Bürger – uneingeschränkt mit allen Rechten und Pflichten.“ Den Abschluss des Fachtages bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema des persönlichen Budgets. Seit Anfang des Jahres haben Menschen mit Behinderungen einen Rechtsanspruch auf die Gewährung eines frei einsetzbaren Budgets. Demnach kann dieses Geld für so unterschiedliche Dinge wie Hilfen im Haushalt, Unterstützung bei Behördengängen, Arztbesuchen, Assistenz bei der Arbeit oder Ausbildung oder der Freizeitgestaltung verwendet werden. So können Menschen mit Behinderungen ihren Alltag selbst gestalten. Auskunft darüber gaben Deike Ludwig und Egbert Augustin, die sich mit ihren persönlichen Assistenten André Grothmann und Rolf-Dieter Schumacher den Fragen der Teilnehmer stellten. Anlass des Fachtages war das 35. Jubiläum des Wichernhofes in Dehmen – einer Einrichtung des Diakonievereins Güstrow e.V. für Menschen mit einer geistigen Behinderung – in diesem Jahr.

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Torsten Ehlers
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