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Inklusion erfahrbar machen

10.07.23 Allgemein

In jedem Jahr veranstaltet das Jobcenter für seine Mitarbeiter einen Gesundheitstag. Hier werden die Mitarbeiter dazu eingeladen, sich an den verschiedensten Sportarten zu versuchen und auch neue Erfahrungen zu sammeln. Gleiches gilt für die Ernährung, denn auch eine ausgewogene Mahlzeit gehört zur Gesundheit dazu.

Dieser Tag steht immer unter einem bestimmten Themenschwerpunkt, was in diesem Jahr die Inklusion war. Hier kam dann die Diakonie Güstrow e.V. ins Spiel. Dazu fragte Eric Rouing vom Jobcenter bei unserem Fahrdienstleiter der Diakonie Service Gesellschaft mbH (DSG) Norbert Soggeberg an, ob sich die Diakonie hier verschiedene Angebote vorstellen kann. Da die Diakonie ein aktives Mitglied im Inklusionsbündnis in Güstrow ist, stellte sich schnell heraus, an wen hier die Anfrage und der Kontakt zu vermitteln ist: Benjamin Schmitz vom Wichernhof. „Wir wollten hier ein niederschwelliges Erfahrungsangebot für die Mitarbeiter des Jobcenters anbieten und haben vor allem auf Selbsterfahrung gesetzt, um dann ins Gespräch zu kommen und weiter zu sensibilisieren“, erzählt Schmitz. Die vielfältigen Ideen im Planungsprozess wurden dann wie folgt verteilt: der Fahrdienst stellt den Transport von Menschen mit Rollstuhl vor. Frau Kiera, Leiterin der Tagespflege in Güstrow, versucht die Mitarbeiter des Jobcenters mithilfe des Demenzsimulators zu sensibilisieren, um auch deren Geduld mit Menschen mit Demenz zu fördern. Herr Schmitz und Herr Tkaczik vom Wichernhof versuchten, verschiedenste Beeinträchtigungen in einem Selbstversuch im Rollstuhl darzustellen u.a. im Rollstuhl manövrieren mit verbundenen Augen oder auch feinmotorischen Übungen mit dicken Arbeitshandschuhen. Besonders beim vorherigen Ausprobieren mit dem Rollstuhl auf dem Gelände, stellte sich eines schnell heraus. Die Veranstaltung selbst war auch nicht barrierefrei. Diese Erfahrungen konnten dann auch einige Mitarbeiter des Organisationsteams um Herrn Rouing selbst erfahren. Letzterer war dankbar für diesen Impuls und versichert: „Beim nächsten mal nehmen wir das besser in den Blick“ 

„Es war nicht unser Ziel, die Mitarbeiter des Jobcenters zu belehren, was Inklusion bedeutet. Wir wollten ihnen die Chance geben, durchaus eigene Erfahrungen mit gewissen Einschränkungen zu machen und Barrieren selbst zu erfahren“, erklärt Schmitz. Es sei der Versuch gewesen, einen Perspektivwechsel anzubieten und damit dann auch zu schulen. Ähnliches berichtet Isabell Kiera: „Viele Menschen verlieren die Geduld, wenn sie mit Angehörigen, die an Demenz erkrankt sind, zu tun haben. Kleinste Dinge fallen schwer und der nicht an Demenz Erkrankte verliert die Geduld. Hier gilt es, zu sensibilisieren.“ Dies könne man anhand des Ausprobierens an den verschiedenen Demenzsimulatoren gut darstellen, denn auch hier verlieren viele Menschen die Geduld, die keine Demenz haben. Erfahrungen sind natürlich immer hilfreich und können ein besseres Verständnis, aber eben auch die Geduld mit all den Menschen mit einem Handicap, welcher Art auch immer, fördern.

„Am Ende des Tages war es einfach wichtig, dass wir mit den Menschen an diesem Tag ins Gespräch gekommen sind und sie somit um ein paar Erfahrungen reicher sind“, resümiert Norbert Soggeberg. Was am Anfang des Tages etwas schleppend angelaufen ist, führte dann später doch auch zu einer regen Teilnahme und vielen guten und auch interessanten Gesprächen zum Thema Inklusion.

Ihr Ansprechpartner

Torsten Ehlers
Presse & Medien
Torsten Ehlers
Leiter Öffentlichkeitsarbeit

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